La Cerámica ValencianaCerámica típica Valenciana

 

Die Keramik entstand im Neolithikum und setzte sich parallel zur Menschheitsgeschichte mit verschiedenen Techniken und Stilen fort

 

Jede Kultur und Zivilisation schuf eine charakteristische Produktion, deren Entwicklung wir mit Hilfe der Archäologie und Ethnografie nachzeichnen können.

Seit dem 4. Jahrhundert und nach dem Zerfall des Römischen Imperiums war die qualitätsorientierte Keramik auf der Iberischen Halbinsel von einem unaufhörlichen Niedergang geprägt.

Erst mit dem Aufkommen der islamischen Zivilisation kann von einer Erholung gesprochen werden.

In dieser Zeit entstanden die technischen und funktionalen Grundlagen der Populärkeramik, die in unserer Kultur bis heute Gültigkeit besitzen.

In der spanischmuslimischen Welt,  schwerpunktmäßig aus der Region Valencia wurden die folgenden  Utensilien hergestellt Kasserollen und Töpfe für die Küche, Schüsseln und Schalen für den Tisch, Nachtgeschirr für die Hygiene und Öllampen für die Raumbeleuchtung.

Die grün und schwärzlich dekorierten Tonwaren aus dem 10. Jahrhundert, die Objekte mit Zinnglasur sowie die persischen Stücke mit Metallglanz stechen besonders hervor – Vorläufer der späteren Produktion in Spanien, die die Töpferwerkstätten in Málaga, Murcia und Manises (Vorort von Valencia) berühmt machen sollte.

 

Die christliche Keramik vom 13. bis zum 14. Jahrhundert war ein direktes Erbe der islamischen Welt.

 

Sie entwickelte sich aus der kontinuierlichen Produktion muslimischer Werkstätten, insbesondere im Gebiet um Valencia, sowie der Umsiedlung von Werkstätten aus dem Reich Granada oder besetzter Städten des Vordringens der christlichen Herrscher.

Diese Kontinuität sorgte dafür, dass sich bei den Christen eine größere keramische Formenvielfalt und ein breiteres Gebrauchsspektrum herausbildete.

Die beeindruckendsten Beispiele von Tonwaren dieser Epoche liefern die grünliche und schwärzliche Keramik aus Mangan mit weißer zinnhaltiger Abdeckung sowie die Objekte mit metallischem Glanz  in kobaltblau.

Die offiziellen Verzeichnisse charakterisieren diese Tonwaren als “Obra de Málica”, davon ausgehend, dass der technische Ursprung bis zu diesem Zeitpunkt nicht geklärt werden konnte.  

Das 15. Jahrhundert entpuppte sich als goldenes Zeitalter für die valencianische Keramik, sowohl wegen der Bedeutung, die der umfangreichen Metallglanz-Produktion namens “obradaurada“ zukam, als auch wegen des eng damit zusammenhängenden Prestiges.

Insbesondere die Keramik von Manises fand sich in führenden königlichen und adligen Familien in ganz Europa.

Im Königreich Valencia erreichte die Herstellung von Fliesen und der sogenannten “Socarrats“ (künstlerisch gestaltete Kachelbilder) oder dekorativer Deckenplatten ein beachtliches Qualitäts- und Produktionsniveau in Paterna, Manises, Quart und Mislata.

Während Könige und Adel für die Böden ihrer Paläste Fliesen mit ihren Erkennungszeichen und Wappenemblemen bestellten,  machten die Zunftvereinigungen das Gleiche mit ihren Amtssitzen.

Die Fliesen wurden nach Italien, Ägypten, Türkei, Syrien Frankreich, Holland  und Zypern verschifft. Auch der  valenzianische Papst Calixto III dekorierte die Paläste im Vatikan mit Fliesen aus Valencia. 

Auch im Raum Alcora – Onda, in der Provinz Castellon, hat die Keramikindustrie eine grosse Vergangenheit, und ist Heute zusammen mit Italien Weltmarktführer in Keramikböden und Fliesen. In Valencia hat die Keramik wegen den neuen Lebensgewohnheiten etwas an Bedeutung verloren. 

Es gibt 2 bedeutende Museen über die Geschichte der Keramik, eines in Valencia Stadt und eines in Manises.

 

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