Berna La Torre del Reloj

 

Die charakteristischen Berner Strassen mit ihren Lauben, engen Gässchen und Bauten erzählen spannende Geschichten und mittendrin erhebt sich eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt, der Zytglogge. Einst Eingangstor zur Stadt, zieht der Uhrenturm Heute Schaulustige aus aller Welt an.

Zur vollen Stunde versammeln sich jeweils zahlreiche Menschen vor dem Zytglogge und verfolgen das einzigartige Schauspiel.

Das Figurenspiel mit dem Bärenzug, dem Narren, dem goldenen Hahn und Chronos – dem Gott der Zeit – begeistert Gross und Klein von nah und fern. Im Inneren des Turmes scheint die Zeit hingegen völlig still zu stehen.

Mittelalterliche Mechanik, dicke Steinmauern und massives Holzgebälk nehmen Besucherinnen und Besucher mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Wer die rund 130 Treppenstufen aufsteigt, wird mit einem atemberaubenden Ausblick über die Stadt, dessen Dächer, Terrassen und Gässchen belohnt.

Bei guter Sicht reicht das Panorama bis zu den Gipfeln des Berner Oberlands.

Vom Stadttor über Wehrturm zum Gefängnis, und nach dem Brand von 1405 wurde der Turm als Uhrenturm neu gebaut.

Wie Uhrentürme in anderen Städten, der Zytglogge verkörperte auch in Bern kommunales Selbstbewusstsein und Macht. Seine neue Aufgabe als Uhrenturm war den Bernern und Bernerinnen die Zeit verkünden. Als Hauptuhr hätte ihr Standort nicht zentraler sein können und von nun an richteten sich die Einheimischen nach ihrem Stundenschlag.

Auch in anderen Belangen war der Turm das massgebende Gebäude der Stadt. So wurden beispielsweise vom Zytglogge aus die Wegstunden gemessen, welche auf den Stundensteinen der Kantonsstrassen vermerkt sind. Auch die Längenmasse Elle und Klafter, diese sind übrigens noch heute im Tordurchgang als Meter und Doppelmeter angebracht, dienten als Richtwert und zur öffentlichen Kontrolle.

Das Schauspiel für die vor dem Turm versammelten Menschen beginnt kurz vor dem Stundenwechsel. Dann nämlich kündigt der krähende Hahn ein wunderbares Figurenspiel an.

Bären tanzen ihre stündlichen Runden, ein Narr läutet entsprechend seinem Wesenszug absichtlich die Stunde zu früh ein, die Viertelstundenschläge ertönen vom Turm herab und Chronos, der Gott der Zeit, dreht seine Sanduhr um. Die goldene Figur von Hans von Thann schlägt schliesslich die Stundenglocke, dies natürlich im Takt mit Chronos’ schwingendem Zepter.

Eine besondere Bekanntheit geniesst der Turm durch das Astrolabium, eine astronomische Kalenderuhr aus dem Jahr 1530. Kunstvoll ragen die Scheiben der astronomischen Kalenderuhr über dem Tordurchgang des Zytglogge.

Die teils fixen und teils drehenden Sphären sind ein exaktes Abbild der Gestirne mit der Erde in ihrem Zentrum. Sonne, Mond und Sterne umkreisen unseren Planeten in den Bahnen, wie wir sie von der Erde aus wahrnehmen.

Die komplexe Darstellung der nördlichen Hemisphäre zeigt stets das aktuelle Tierkreiszeichen, die Mondphase, Zeitpunkt des Sonnenauf- und -untergang sowie das Datum. Oberhalb des Astrolabiums zieren Fresken der fünf Planetengötter aus der römischen Mythologie den Turm.

 

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