Tribunal de las aguas Valencia

 

El tribunal de las aguas, das Wassergericht, Das älteste Gericht Europas Vor dem Aposteltor der Kathedrale von Valencia waltet der Wassergerichtshof im Rahmen eines über tausend Jahre hinweg akribisch erhaltenen Rituals seines Amtes. An diesem Standort wird nach einer mündlichen Anhörung in valencianischer Sprache Recht gesprochen, wobei es sich hierbei um unwiderrufliche Gerichtsbeschlüsse handelt. Der Wassergerichtshof verkörpert die einzige noch erhaltene gesetzgebende Einrichtung aus den Zeiten Jaime I., wobei schon die Mauren dieses Bewässerungssystem in Hinsicht auf die Verteilung des Wasservolumens der Turia benutzten, welches der Monarch später offiziell einsetzen ließ. Das Gericht setzt sich aus acht Landwirten zusammen, die auch heute noch die typischen schwarzen Kittel der einstigen Obst- und Gemüsebauern tragen und mittels eines demokratischen Wahlvorgangs alle zwei Jahre von allen mit Bewässerung arbeitenden Landwirten der Gegend neu in ihr Amt gewählt werden. In kreisförmiger Anordnung sitzen die Träger dieser gewichtigen Autorität in gewichtigen, dem 17. Jahrhundert entstammenden Armsesseln aus Holz und Leder. Die Bewässerungsstruktur, die Teilnahme der Landwirte sowie die Schnelligkeit, mit welcher alle Probleme gelöst werden, hat dem Wassergerichtshof auf internationaler Ebene, wo dieser als vorbildliche Institution gehandelt wird, zu großem Ansehen verholfen. Ohne volkstümliche Anwandlungen, effizient und in erster Linie auf unverfälscht valencianische Art, fällt der Wassergerichtshof vor einem neugierigen Publikum, das sich sowohl aus jungen Universitätsstudenten als auch aus ausländischen Touristen zusammensetzt, seine Urteile.