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Sierra de Irta: Natur, Geschichte und einzigartige Routen an der Küste von Castellón

Die Sierra de Irta (auf Valenciano „Serra d’Irta“) ist einer der letzten unberührten Küstenabschnitten am spanischen Mittelmeer.

Sie liegt in der Provinz Castellón, zwischen den Gemeinden Peñíscola, Alcossebre, Santa Magdalena de Pulpis und Alcalà de Xivert. Dieser Naturpark ist ein landschaftliches und historisches Juwel, das sowohl Einheimische wie auch Besucher unbedingt besuchen sollten.

Ein Ort mit Templer-Geschichte

Im Laufe der Jahrhunderte bezeugte die Sierra de Irta viele historische Ereignisse. Auf den Hügeln finden sich Spuren der islamischen Vergangenheit, wie zum Beispiel der Torre Badum – ein alter Wachturm auf einer Klippe mit spektakulärem Blick aufs Mittelmeer.

Besonders hervorzuheben ist die Burg von Pulpis, eine templarische Festung, die im 11.–13.Jh. auf den Ruinen einer älteren muslimischen Siedlung errichtet wurde.

Von ihren Mauern aus hat man einen weiten Blick über den Park – Zeugnis ihrer einstigen strategischen Bedeutung. Ganz in der Nähe in Alcalà de Xivert steht eine weitere Tempelritterburg und eine beeindruckende barocke Kirche, die zum kulturellen Erbe der Region gehört.

2002 erklärte die Generalitat Valenciana die Sierra de Irta zum Naturpark und schützte dabei über 7.700Hektar Land- und mehr als 2.400Hektar Meeresgebiet.

Mediterrane Artenvielfalt

Das Ökosystem der Sierra de Irta ist typisch mediterran, mit einer reichen Flora und Fauna. In der Vegetation dominieren Palmito, Pistazienstrauch, Coscoja, Wacholder und verschiedene Kiefernarten sowie endemische Pflanzen wie der Irta-Storchschnabel.

An Fauna lassen sich Meeresvögel wie die Audouin-Seemöwe und der Kormoran sowie Landsäuger wie Fuchs und Wildschwein beobachten. Auch heimische Reptilien leben hier.

Besonders erwähnenswert ist die jüngste Wiedereinführung der Mittelmeer-Schildkröte – ein wichtiges Naturschutzprojekt.

Sehenswerte Orte

Eines der Highlights sind die alten Wege und traditionellen Bauwerke. Neben dem Torre Badum und der Burg von Pulpis lohnt sich ein Besuch der Einsiedelei Santa Lucía y San Benito in Alcossebre.

Sie liegt über 300Meter hoch und bietet einen fantastischen Blick auf die Küste von Castellón – sie ist auch Ziel vieler Pilger aus der Region.

Ein weiteres modernes Wahrzeichen im Naturpark ist der Leuchtturm von Irta, erbaut 1993 nahe der Playa de las Fuentes in Alcossebre.

Wander- und Radrouten für alle Level

Die Sierra de Irta verfügt über ein gut ausgeschildertes Netz an Wanderwegen, für Familien und erfahrene Wanderer gleichermaßen. Empfehlenswert sind etwa:

Rundroute Mas del Senyor – Cala del Pebret – Torre Badum: ca.14km, mit abwechslungsreichem Landschaftsbild zwischen Berg, Vegetation und Meer.

Schluchtweg Barranco del Boixar: ideal für dichter bewachsene, eher natürliche Bereiche im Inneren des Parks.

Leichte Küstenwege zu Buchten wie Cala Blanca, Cala del Moro oder Cala Mundina – perfekt für Pausen am Wasser.

Radfahrer können Routen wie Cranc, Fardatxo oder Xoriguer nutzen, die verschiedenste Perspektiven auf den Park eröffnen. Gemeinden wie Peñíscola bieten eine bikefreundliche Infrastruktur mit Rast- und Reparaturpunkten sowie Fahrradverleih – ideal für nachhaltigen Tourismus.

Unberührte Buchten und Naturstrände

Zu den größten Reizen zählen die idyllischen, meist nur zu Fuß oder mit dem Rad erreichbaren Buchten, darunter:

Cala del Moro

Cala Blanca

Cala Mundina

Cala Volante

Playa del Pebret

Playa del Russo

Diese Strände bieten völlige Abgeschiedenheit, klares Wasser und keine großen Bauten oder Menschenmassen. In bestimmten Bereichen wie Tres Playas ist Angeln erlaubt – selbstverständlich mit Rücksicht auf die Regeln des Naturparks.

Touristischer Komfort vor Ort

Obwohl der Park selbst keine Bebauung hat, bieten die umliegenden Orte alle notwendigen Annehmlichkeiten:

Peñíscola: Berühmt für seine Altstadt und den Papa-Luna-Burg, mit Hotels, Restaurants und Nachtleben.

Alcossebre: Ruhiger, mit Campingplätzen, Ferienwohnungen und einem Sporthafen.

Alcalà de Xivert und Santa Magdalena de Pulpis: Bieten ländlichen Tourismus, naturnahe Unterkünfte und exzellente lokale Küche.

Der Park verfügt zudem über Infotafeln, Parkplätze, ein Besucherzentrum mit Karten, Routeninfos und Empfehlungen sowie Beobachtungspunkte für Vögel und Ruhebereiche.

Praktische Besuchertipps

Meide im Sommer die heißesten Stunden – die Temperaturen können über 35°C steigen.

Trage feste Wanderschuhe, nimm ausreichend Wasser, Sonnenschutz und Kopfbedeckung mit.

Wildcampen und Feuer machen sind außerhalb ausgewiesener Zonen verboten.

Bei Waldbrandgefahr können zeitweise Einschränkungen gelten – informiere dich vor dem Besuch über die aktuelle Lage aufcomunitatvalenciana.com.

In der InfosValenciaNatur & Wandersektion findest du zudem weitere sehenswerte Routen und Ausflugsziele in Castellón.

Ein Schatz des Ökotourismus

Die Sierra de Irta ist ein einmaliges Naturerlebnis abseits des Massentourismus. Ihre landschaftliche Schönheit, ökologische Vielfalt und historische Bedeutung machen sie perfekt für Wanderer und Kulturtouristen.

Ob wandern, Baden in abgelegenen Buchten oder Entdecken templarischer Bauwerke – dieser Naturpark verzaubert seine Besucher vom ersten Moment an.