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Nie zuvor in der Geschichte hat es Falleros gegeben die ihre eigenen Kunstwerke zerstören, die die Grundlage ihres Festes sind und denen Sie eigentlich grossen Respekt und Liebe entgegenbringen.

Bis 1957 die folgende Geschichte passierte, die dazu führte dass das Fest bis 1968, im Dorf, verboten wurde. 

1957 fiel das Fest mitten in die Österliche Buss- und Fastenzeit. Dieser Umstand gefiel der Kirche gar nicht, zumal an den Fallas-Abenden „moderne Tänze“ getanzt wurden die die Kirche als “gefährlich” für die Jugend betrachtete. Der Grund für die Ablehnung war, dass diese Tänze zu eng und mit zuviel Körperkontakt zwischen dem Tanzpaar getanzt wurden. Da die Kirche im Spanien der 50er Jahren sehr einflussreich war, wurden die Meinungen der Kirche von den damaligen Behörden sehr berücksichtigt.

Deshalb hat der damalige Bürgermeister von Torrent, vom Dorfpfarrer beeinflusst, beschlossen, das Tanzen während des Festes zu verbieten. Er hat dies in einem Schreiben vom 13. März 1957 den entsprechenden Kommissionen und mitgeteilt. 

Alles lief normal bis am Abend des 18. März, als in der Bevölkerung die Nachricht des Tanzverbotes verbreitet wurde. Die Leute waren über das Verbot sehr verärgert und das Fass zum Überlaufen brachte die Nachricht, dass der Bürgermeister in der Stadt Valencia beim Tanzen gesehen wurde.

Diese Nachricht verstärkte die allgemeine Empörung und die Wut war so gross, dass einige Teilnehmer beschlossen die Monumente zu Vernichten und so gegen das Verbot zu protestieren. Die Unruhen waren so gross, dass einige Nachbarn die Polizei und Guardia Civil anruften.

Die ersten Zusammenstösse fanden auf dem Platz des Obispo Benlloch statt. Die Guardia Civil beschliesst den Strom für das ganze Dorf Torrente abzuschalten was allerdings nicht den erhofften Effekt hatte. Die Zerstörung der Monumente ging weiter, und die Guardia Civil sah sich gezwungen Schüsse in die Luft abzugeben und willkürliche Verhaftungen vorzunehmen. 

Schließlich hatte der stellvertretende Bürgermeister von Torrent, und in diesem Moment die höchste Autorität des Ortes, wegen der Abwesenheit des Bürgermeisters, eine Idee und bat den Kommandeur der Guardia Civil, die Besitzer der Bars ausfindig zu machen. Er schlug vor die Bars und Restaurants zu öffnen und so die Leute etwas abzulenken. Und so gelang es die Lage zu beruhigen. Allmählich wurde es ruhiger, aber leider war von den Monumenten nicht mehr viel geblieben. 

Die Vorfälle trugen dem Vorsitzenden des Lokalen Rates Fallera de Torrent von der Zivilregierung eine Busse auf, die aber nach Einlegen einer Beschwerde und einer Entschuldigung beim Regierungsrat schließlich aufgehoben wurde.

Nach diesem Vorfall wurden in Torrent die Fallas Feste zehn Jahre lang verboten, bis sie 1969 wieder zugelassen wurden. Über die Unruhen und Vorfälle herrschte lange ein fast absolutes Schweigen sowohl in der Presse, die nichts darüber veröffentlicht hat, als auch in offiziellen Dokumenten, die mysteriöserweise verschwunden sind. Selbst viele Menschen, die diese Zusammenstösse erlebt haben, sprechen nur ungern darüber.

 

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