raza boyero bernés

 

Ein massiger Körper, ohne behäbig oder fettleibig zu sein, dafür kräftig und muskulös – dieses Erscheinungsbild beschreibt bereits die Vorfahren des Berner Sennenhundes, die in der Umgebung von Bern ursprünglich als Bauernhofhunde gehalten wurden, die sich sowohl für das Ziehen von Wagen wie auch zum Treiben des Viehs eigneten. Von welchen Hunden die dreifarbigen Bauernhunde genau abstammen ist unklar. Vermutet wird, dass Molosser und Mastiffs zu ihren Vorfahren gehören, die mit den Römern in die Alpenregion gebracht wurden.

Nicht nur sein Wesen, sondern auch sein ansprechendes Äußeres macht den Berner Sennenhund zu einem gern gesehenen und attraktiven Gast. Charakteristisch für ihn ist seine Dreifarbigkeit. 

Sein gutmütiges und freundliches Wesen hat den Berner Sennenhund zu einem der beliebtesten Bauernhunde weltweit gemacht. Als Familienhund steht er seinen Lieben ein Leben lang treu zur Seite und zeigt sich überaus loyal und anhänglich. Dank seiner hohen Reizschwelle reagiert er auf Umweltreize extrem gelassen. Aggressives Verhalten ist dem Menschenfreund absolut fremd.

Trotz des angeborenen Wachtriebs braucht man Angriffe eines Berner Sennenhundes nicht zu fürchten – so kann es sogar vorkommen, dass manche Vertreter auch einen Einbrecher mit wedelndem Schwanz begrüßen. Umso beliebter ist er als Familienhund, der sich auch getrost mit kleinen Kindern halten lässt. Schreiende oder tobende Kleinkinder bringen den sanften Riesen nicht aus der Ruhe. Vielmehr genießt er das gemeinsame Spiel und die liebevollen Zuwendungen der Kinder. Lediglich bei Rüden kann es schon mal zu Streitigkeiten mit anderen gleichgeschlechtlichen Hunden kommen, wenn sie sich in ihrem eigenen Territorium bedrängt fühlen.

So sagt man Berner Sennenhund in bestimmten Bereichen auch eine gewisse Sturheit nach, die sich zum Beispiel in der Verweigerung von Kommandos zeigt, die in den Augen des Hundes wenig sinnvoll sind. Schließlich verfügt der Berner Sennenhund über ein großes Selbstbewusstsein und eine gute Portion Intelligenz, die ihm erlaubt verschiedene Befehle zu hinterfragen. Mit viel Liebe und ein paar Belohnungen lässt sich der temperamentvolle Welpe aber leicht zu einem gut erzogenen Familienhund ausbilden, der sich für verschiedenste Aufgaben motivieren und begeistern lässt. Zughundesport, Rettungshundearbeit, Fährtensuche oder auch eine Ausbildung als Therapiehund sind für den ausgeglichenen und ausdauernden Schweizer gut geeignet. Nach einer gelungenen Grunderziehung und Sozialisation genießen Berner Sennenhunde aufgrund ihres ruhigen und freundlichen Charakters oft mehr Privilegien als andere Rassehunde. Sie lassen sich problemlos überall mit hinnehmen und dürfen auch mal ohne Leine frei herumlaufen, da sie weder zum Jagen noch zum Streunen neigen.

Wie der Name schon verrät, stammt der Berner Sennenhund aus der Umgebung von Bern. Der Beiname Dürrbächler ist auf einen Weiler und ein Gasthaus diesen Namens bei Riggisberg im Kanton Bern zurückzuführen, wo der Berner Sennenhund in seinen Anfängen besonders verbreitet war. Vermutlich zählen Mastiffs zu seinen Vorfahren, die mit der römischen Armee über die Alpen kamen. Daneben dürften Bernhardiner, Neufundländer und Schäferhund-Typen eingekreuzt worden sein. Ziel war ein robuster, wachsamer Bauernhofhund, der auch zum Ziehen von Wagen und zum Treiben der Tiere eingesetzt werden konnte. Im Jahr 1902 wurde der Berner Sennenhund erstmals auf einer Ausstellung gezeigt und ab 1910 in einem eigenen Verein nach Rassestandard gezüchtet.

Beliebt ist er heute vor allem als ruhiger, gutmütiger, aber dennoch wachsamer Familienhund. Es wird aber auch wieder vermehrt das Erlernen von Zughundearbeit mit dem Berner angeboten.

Berner Sennenhunde sind allgemein freundliche, menschenbezogene und ausgeglichene Hunde. Dank ihrer hohen Reizschwelle, reagieren sie auf Umweltreize meist absolut gelassen. So muss man trotz ihres Wachtriebes nicht mit Überreaktionen Menschen gegenüber rechnen. Sie beobachten ruhig und greifen nur ein, wenn es wirklich nötig ist. Natürlich spielen hierbei auch eine gute Zucht und die Umweltgewöhnung eine wichtige Rolle.

Man sagt dem Berner eine gewisse Sturheit nach. Das mag an seinem großen Selbstvertrauen liegen und daran, dass er gerne einen Sinn sehen möchte in den Kommandos und Aufgaben, die man ihm gibt.

Mit positiver Motivation und viel Konsequenz ist er aber in der Regel gut erziehbar.

Jagdtrieb bringt der Berner Sennenhund kaum mit und er neigt auch nicht zum streunen. So ist nach der Grunderziehung Freilauf bei ihm normalerweise problemlos möglich. Rüden können vor allem auf dem eigenen Territorium allerdings zu Unverträglichkeit mit Geschlechtsgenossen neigen.

Tatsächlich ist der Berner Sennenhund aktiver und arbeitswilliger, als manch einer es ihm auf Grund seines Äußeren zutraut. Er mag lange Spaziergänge und auch Wanderungen, am Fahrrad mitlaufen sollte allerdings nur ein schlanker, trainierter Berner. Da er gut zu motivieren ist, ist er auch für Aktivitäten wie z.B. Dog Dance geeignet und natürlich für Zughundearbeit. Auf Grund seines menschenfreundlichen, gelassenen Wesens, eignet er sich ebenfalls als Therapiehund, z.B. im Bereich der Altenpflege.